Unsere ehemalige Studentin Julia Przybytek berichtet von ihrem Studium in Germersheim. Sie absolvierte den B.A. Sprache, Kultur, Translation und den M.A. Konferenzdolmetschen mit den Sprachen Polnisch und Spanisch.
Julia verrät uns unter anderem, wieso sie nach Germersheim gekommen ist und wie genau das Studium aussieht. Außerdem gibt sie einige nützliche Hinweise zum Studium im M.A. Konferenzdolmetschen und zum Berufseinstieg.
Das Video beinhaltet Untertitel. Eine Verschriftlichung der Aussagen finden Sie unterhalb des Videos.
Liebe Julia, stelle dich bitte zunächst kurz vor.
Hallo! Mein Name ist Julia Przybytek. Ich habe an der Universität Mainz in Germersheim Übersetzen und Konferenzdolmetschen mit den Sprachen Polnisch und Spanisch studiert. Dazu erzähle ich euch gerne etwas.
Wieso hast du dich für ein Studium in Germersheim entschieden?
Germersheim bietet eine sehr große Sprachenvielfalt im Vergleich zu anderen Unis mit solchen Studiengängen. Das hat mich interessiert. Es ist ein internationaler Mikrokosmos. Es gibt viele ausländische Studierende. Wenn ihr also durch die Mensa oder an den Cafés vorbeigeht, werdet ihr immer
eine andere Sprache hören. Das schafft eine unglaubliche Atmosphäre. Das ist ebenso eine gute Gelegenheit, um eure Sprachkenntnisse anzuwenden. Es ist zwar eine Kleinstadt, die aber sehr gut angebunden ist. Innerhalb der Stadt ist man überall schnell zu Fuß. Es gibt auch viele Möglichkeiten, um ins Ausland zu gehen und Weltluft zu schnuppern. Ein anderes Ambiente. Von daher: Top!
Und warum genau hast du dich für dieses Studium entschieden?
Ich fand es immer sehr faszinierend, als bilingual Aufgewachsene zwischen Welten zu leben. Wie Übersetzer- und Dolmetscher:innen gerne sagen: Es geht aber auch darum Brücken zu bauen zwischen Welten. Dieses Studium verbindet die wissenschaftlichen Ansprüche an einen Hochschulabschluss mit sehr praktischen Lehrinhalten. Und auch mit einem praktischen Berufsbild. Das ist eine sehr schöne Kombination.
Woraus besteht das Studium in Germersheim?
Einerseits aus theoretischen Fächern: Sprach- und Kulturwissenschaft, Erweiterung der Sprachkompetenz, aber auch praktischen Dolmetsch- und Übersetzungsübungen. Man kann dabei eigene Studienschwerpunkte setzen: Wirtschaft, Recht, Technik, Medizin. In diesen Bereichen kann man Veranstaltungen belegen. Das Studium gestaltet sich sehr flexibel. Ihr entscheidet, wann ihr welche Kurse belegt. Das macht es sehr abwechslungsreich. Germersheim hat sehr viele Hochschulpartnerschaften. Diese solltet ihr unbedingt nutzen für die praktische Umsetzung der Sprachkenntnisse, um die Kultur dahinter kennenzulernen. Es hat eigentlich nur Vorteile mal ins Ausland zu gehen. Dabei solltet ihr gar keine Angst davor haben, einen solchen Aufenthalt nicht finanziert zu bekommen. Es gibt viele Austauschmöglichkeiten und Stipendien. Mit Deutsch als Muttersprache ist man im Ausland gefragt als Nachhilfelehrer:in oder für andere Jobs. Von daher: Macht das!
Wie sieht es mit praktischer Erfahrung und dem Berufseinstieg aus?
Eine der ersten Adressen sind sicherlich Sprachendienste großer Unternehmen, Behörden oder Institutionen. Auch Übersetzungsbüros, kulturelle Einrichtungen, mehrsprachig arbeitende Stiftungen oder NGOs. Ein ganz großes Feld ist auch die Freiberuflichkeit. Es geht darum, seine eigene Marktpräsenz aufzubauen. Aber ihr kriegt nicht ein konkretes Berufsbild vorgegeben, sondern auch übergreifende Kompetenzen, die in vielen Tätigkeitsfeldern nützlich sein werden. Beispielsweise Analysefähigkeit, eine breite Allgemeinbildung, interkulturelle Kommunikation. Eine tiefgründige Recherche ist ein sehr großer Bestandteil des Übersetzens und Dolmetschens. Auch Soft Skills, wie Teamfähigkeit und Feedbackgeben. Das ist äußerst relevant. Oder Präsentationstechniken im Dolmetschen, Belastbarkeit und Anpassungsfähigkeit.
Welche konkreten Tipps hast du für angehende Studierende im M.A. Konferenzdolmetschen?
Dolmetscher:innen in Spe oder Dolmetsch-Studierenden würde ich gerne auf den Weg geben, dass sie in die Sprache eintauchen und zwar so viel wie möglich. Einerseits natürlich durch Auslandsaufenthalte, andererseits durch den Aufbau eines Freundeskreises So ist man auch im Alltag der Sprache ausgesetzt. Durch Serien oder Podcasts. Das Internet ist hier eine reiche Quelle an Möglichkeiten. Gleichzeitig solltet ihr die Muttersprache nicht vergessen, weil sie später euer wichtigstes Arbeitswerkzeug ist, und euch auch zu Politik und Gesellschaft informieren. Baut Nachrichten in euren Alltag ein. Das wird euer Interesse gleichzeitig steigern und das Verständnis etwas vertiefen für viele Zusammenhänge. Zuallerletzt: Vernetzt euch schon im Studium mit euren Kommiliton:innen. Das sind in Zukunft eure Kolleg:innen. Sie können euch später weiterempfehlen oder ihr empfehlt sie weiter auch über die eigene Sprachkombination hinaus.